Dienstag, April 30, 2024

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Müllwagen verunreinigen die weißen Flächen der deutschen Landschaft

Sich mit den Bewohnern von Wusterhausen, nördlich von Berlin, aufs Handy zu telefonieren, kann schnell nervenaufreibend werden: Die Stadt ist voller weißer Flecken, schlecht versorgt von Mobilfunkanbietern in Europas führender Volkswirtschaft.

Die Situation verärgert Einwohner und gewählte Beamte in dieser ländlichen Gegend im benachbarten Brandenburg, eine Stunde von der Hauptstadt entfernt.

„Wir sind hier in Deutschland, einem Industrieland, und wir haben immer noch all diese großen weißen Flächen“, bedauert Matthias Noah, Chef des örtlichen Entsorgungsunternehmens AWU.

Dieser nahm also begeistert den Vorschlag der Mandatsträger an: Nutzen Sie die Müllwagen seiner Firma, um einen detaillierten Bericht über alle Löcher im Telefonnetz der Metropole zu erstellen.

Ab diesem Sommer können Absetzerfahrer in eine Box steigen, die die Verbindungsqualität im 100.000-Einwohner-Kreis Ostprignitz-Ruppin misst und aufzeichnet.
Müllwagen sind ideale „Taxis“ für diese Aufgabe, da die Müllabfuhr das Durchqueren ländlicher Gebiete erfordert.

„Wir packen wirklich an jeder Ecke an“, erklärt Werner Nuss, stellvertretender Landrat, der sich mit bestehenden Erhebungen öffentlicher oder privater Unternehmen nicht zufrieden gibt.

Johnny Basner, einer der an der Sammlung beteiligten Fahrer, kennt dieses Problem: „Es wäre besser, wenn ich ein Netz hätte, um das Depot von den Dörfern aus zu erreichen“, glaubt er.

Um die Wertung der Müllsammler zu vervollständigen, werden im Kanton der Felder, Wälder und Seen auch Boxen für Wanderer und Radfahrer bereitgestellt.

Auf einer Karte zeigt der gewählte Beamte mit roten Punkten, wo der Empfang am schlechtesten ist: „Als ländlichste Gegend im Nordosten Deutschlands dürfen wir nicht vergessen, das ist unser Anspruch“, betont Werner Nuss.
Ein kurzer Spaziergang genügt, um den Frust der Einheimischen zu spüren.

Siehe auch  ACHTUNG: Ab heute wird die Nutzung von Mobiltelefonen in Fahrzeugen und für Fußgänger im Straßenverkehr eingeschränkt

„Draußen auf der Terrasse kann ich es gut aushalten, aber zu Hause ist es nicht richtig, da kann mich niemand telefonisch erreichen“, erklärt Dieter Müller aus dem Weiler Bundikov.

Der Wusterhausener Marko Neuendorf erklärt, er habe auf den Abschluss eines Handy-Abo verzichtet, „gerade weil es hier kein Mobilfunknetz gibt“.

Auf einer Straße starrt ein Mann in sein Handy.
„Ich suche ein Netzwerk, deshalb fahre ich hier herum, weil dieser Bereich sehr schlecht ankommt“, erklärt Arek Karaczynski, ein Pole auf Geschäftsreise.

Die Öffentlichkeit glaubt, dass die Region mit einem besseren Netzwerk für Investoren und Touristen attraktiv sein wird.

„Jeder Handwerksbetrieb ist mittlerweile digitalisiert, der kleine Elektriker hat ein Tablet, auf dem er seine Ersatzteile bestellt, da brauchen nur große Firmen Digitalisierung“, stellt Matthias Nova fest.

Der Bezirksvorsteher berichtet von „ganz konkreten Fällen“ von schlecht bewerteten Kureinrichtungen durch Nutzer „wegen sehr schlechtem Handyempfang vor Ort“.

Deutschlands Verzögerung bei der Digitalisierung seines Territoriums und seiner Regierungsführung stand bei den letzten Parlamentswahlen vor einem Jahr ganz oben auf der Wahlagenda.
Nach offiziellen Angaben erreicht die Gebietsabdeckung im LTE-Standard im Vergleich zu 4G 100%.

Eine im Frühjahr veröffentlichte Umfrage des Preisvergleichsunternehmens VeriVax ergab jedoch, dass mehr als die Hälfte der Befragten angaben, bei der Nutzung ihres Mobiltelefons regelmäßig Netzausfälle zu erleben.

2018 räumte Angela Merkels ehemaliger Wirtschaftsminister Peter Altmaier ein, dass sich Vermittler bei Autofahrten „sehr unwohl“ fühlten und „drei-, viermal zurückrufen mussten, weil die Verbindung unterbrochen wurde“.

Die Gemeinde Ostprignitz-Ruppin will mit einer detaillierten Karte der Mängel im Ortsnetz die Telefonanbieter zum Handeln anregen und ihre Chancen auf geplante öffentliche Hilfen zur Überbrückung der digitalen Kluft erhöhen.

Siehe auch  Nord Stream: Russische Gaslieferungen nach Deutschland sollen wieder aufgenommen werden